12.10.2018 Mitgliederanlass – Automatisiertes Fahren SOB
12.10.2018 Mitgliederanlass – Automatisiertes Fahren SOB

12.10.2018 Mitgliederanlass – Automatisiertes Fahren SOB

Der dritte VS-Zirkel 2018 fand ausnahmsweise nicht im Raum Winterthur statt, sondern in Herisau. Für ÖV-affine VS-Zirkler stellte das jedoch kein Problem dar, und da die Veranstaltung praktischerweise in die Olma-Zeit fiel, war damit auch gleich für ein Bier auf dem Nachhauseweg gesorgt.

Empfangen wurden wir um 18:30 Uhr von Matthias Egger, welcher bereits einen ersten Snack für uns vorbereitet hat. Damit war der erste Teil, einige administrativen Informationen von Martin Grolimund zum VS-Zirkel, rasch erledigt. Nun ging es los mit dem eigentlichen Thema des Abends:
Die SOB beschäftig intensiv mit dem Thema «automatisiertes Fahren» und hat sich deshalb auch an einer gross angelegten Studie mit diversen Partnern beteiligt, vom schweizerischen Städteverband über verschiedene Grossstädte, ÖV-Unternehmen wie die SOB aber auch Verkehrsplaner nahmen teil.

Hauptthema ist dabei «eine mögliche Storyline», also eine Abschätzung, wie sich automatisiertes Fahren in der Schweiz entwickeln könnte und welches die vielfältigen Auswirkungen davon sein könnten. Dabei stellen sich viele Fragen: Welchen Einfluss haben automatisierte Fahrzeuge auf die Kapazität der Verkehrsinfrastruktur? Bedarf es neuer, anderer oder weniger Infrastrukturen? Welche rechtlichen Anpassungen werden notwendig? Welche Rolle und Verantwortlichkeit hat die öffentliche Hand? Welche Mobilitätsangebote haben Marktchancen? Wie verändern sich die Mobilitätsbedürfnisse? Wie kann ein flexibles und faires Pricing aussehen? Wie werden verschiedene Verkehrsmittel verknüpft?

Ein wichtiges Teilprojekt, welches die SOB bearbeitete, befasste sich mit den verschiedenen Teilen der Mobilitätskette: von der ersten Meile zum Agglomerationsverkehr, zum Fernverkehr zwischen den Städten bis hin zur letzten Meile am Zielort. Theoretisch denkbar wäre eine Automatisierung aller Abschnitte einer Reise, wenn auch deren Einführung sicherlich etappenweise geschehen wird. Deshalb muss auch die Situation einer längeren Übergangsphase, in welcher das Mobilitätsnagebot teilautomatisiert ist, genau geplant werden. Aus Sicht der SOB ist insbesondere die Frage wichtig, welchen Stellenwert die Reise mit dem öffentlichen Verkehr auf der Schiene haben wird. Wie kann ein solches Angebot attraktiv sein? Und wie wird es mit den vor- und nachgelagerten Mobilitätsangeboten verknüpft? Ergeben sich neue, bisher unbekannte Konkurrenten im Markt? Und wie kann darauf reagiert werden?

Es war enorm spannend zu sehen, wie sich die SOB nicht nur mit den technischen Seiten der Zugsautomatisation beschäftigt, sondern auch mit den vielschichtigen Auswirkungen, die diese Veränderungen auf die Nachfrage und den Mobilitätsmarkt haben werden. Natürlich sind solche Studien immer auch mit Unsicherheiten behaftet – und trotzdem notwendig, um heute schon in zukunftsfähige Angebote investieren und ein entsprechend attraktives Mobilitätsangebot zur Verfügung stellen zu können. An dieser Stelle vielen Dank an Matthias für die interessante Präsentation, die Organisation des Anlasses und die Gastfreundschaft bei den SOB! Im Anschluss wurden noch viele Fragen gestellt und intensive Diskussionen unter den Teilnehmenden geführt – das Thema beschäftigt eindeutig.

Als Abschluss hat die SOB einen herrlichen Apéro mit Meterbroten, Fleisch- und Käseplatten und einer riesigen Fruchtplatte spendiert – ein riesiges Dankeschön dafür!